Gedenktag 20. Juli 1944
Am Samstag, den 20. Juli jährte sich zum 80-mal der Attentatsversuch des militärischen Widerstandes um Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg gegen die NS-Führung. Den Mitwirkenden des geplanten Attentatversuchs gegen Hitler war bewusst, welche bittere und endliche Konsequenzen das Scheitern des Anschlages, für das eigene Leben und das ihrer Familienangehörigen bedeuten wird. Zum Gedenken an die über 200 Opfer der Säuberungswelle legte die Soldaten- und Reservistenkameradschaft Markt Erkheim am Kriegerdenkmal um 12:42 Uhr einen Kranz nieder.
Die Vernichtung des Widerstands
Mit unvorstellbarer Grausamkeit übt das nationalsozialistische Regime Vergeltung an den Verschwörern. General Ludwig Beck, der nach dem Putsch das neue Staatsoberhaupt werden sollte, wird am selben Abend in den Suizid getrieben.
Um Mitternacht werden im Hof des Bendlerblocks Claus Schenk Graf von Stauffenberg, Werner von Haeften, Albrecht Ritter Mertz von Quirnheim und Friedrich Olbricht im Scheinwerferlicht der Wehrmachtsfahrzeuge standrechtlich erschossen An der Ostfront nimmt sich der Mitverschwörer Henning von Tresckow einen Tag später mit einer Handgranate das Leben. Die übrigen Verschwörer werden fast ausnahmslos festgenommen, tagelang verhört und gefoltert. Eine Welle der Verfolgung setzt ein, die den militärischen und zivilen Widerstand gegen das Regime endgültig bricht. Das nahende Ende des Krieges verhindert die Pläne der kollektiven Auslöschung durch das NS-Regime. Die meisten Angehörigen der Verschwörer überleben.
Der Zweite Weltkrieg ging unvermeidlich weiter. In den verbleibenden neun Monaten bis zur bedingungslosen Kapitulation wurden allein in Deutschland doppelt so viele Zivilisten getötet wie in den vergangenen Kriegsjahren zuvor.
Von den Opfern (ca. 1.350.000 dt. Soldaten) an den Fronten und in den von der Wehrmacht besetzten Ländern und in den Vernichtungslagern ganz zu schweigen.
Städte wie Braunschweig, Kiel, Hildesheim oder Dresden wären wahrscheinlich unzerstört geblieben, wenn die Attentäter Erfolg gehabt und im Namen Deutschlands im Juli 1944 den Krieg beendet hätten.
Jedermann der Verantwortung trägt soll sich den Tugenden und Pflichten erinnern. Diese Notwendigkeit gilt gegenüber jedem politischen Staatsbürger, sie gilt jedem Politiker. Jeder, der Verantwortung für andere hat oder anstrebt, ist nicht nur für seine Ziele und Absichten verantwortlich, sondern ebenso für die Folgen seines Handelns und seines Unterlassens. Je mehr ein Mensch Macht hat über andere, je mehr Einfluss er auf andere und deren Leben ausübt, desto schwerer lastet auf ihm die Verantwortung für das Gemeinwohl, umso schwerer wiegen seine Pflichten.
Helmut Schmidt (Außer Dienst, S. 335)
zu Soldaten- und Reservistenkameradschaft Markt Erkheim e.V., gegründet 1873 hoffmannotmar@t-online.de +4916094731845
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