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Volkstrauertag



Am Sonntag, den 17. November durften wir, die Soldaten- und Reservistenkameradschaft im Auftrag der Marktgemeinde die Gedenkfeier durchführen, es ist mir als Vorsitzender der Kameradschaft immer eine besondere Ehre die Ansprache am Kriegerdenkmal durchzuführen.

Am Volkstrauertag gedenken wir den Opfern von Gewalt, Terrorismus und Krieg. In diesem Jahr fällt der Volkstrauertag mit dreien bedeutenden Ereignissen zusammen.
- An den Beginn des I. Weltkrieges vor 110 Jahren.
Die Historiker sind sich heute fast alle einig, dass die profangierte Alleinschuld nicht am dem damaligen Deutschen Reich lag,
vielmehr wollten die europäischen Großmächte den Krieg zur Bereinigung der politischen Diskrepanzen.
Hier möchte ich Carl Clausewitz zitieren: "Der Krieg ist eine bloße Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln.“

Gleichzeitig erinnern wir in diesem Jahr an zwei bedeutete Ereignisse zum Ende des II. Weltkrieges:
- Die Landung der Alliierten in der Normandie am 06. Juni 1944 und an das
- gescheiterte Attentat und den Umsturzversuch vom 20. Juli 1944 um Oberst Claus Schenk Graf von Staufenberg und dem
Kreisauer Kreis um Helmuth James Graf von Moltke.
- Am 10. November 1944 werden in Köln 13 Bürgerunter ihnen sechs Jugendliche der "Edelweispiraten" ohne Gerichtsurteil
öffentlich gehenkt.

Der Zweite Weltkrieg ging unvermeidlich weiter. In den verbleibenden neun Monaten bis zur bedingungslosen Kapitulation vielen 1.350.000 dt. Soldaten, allein in Deutschland starben doppelt so viele Zivilisten wie in den vergangenen Kriegsjahren zuvor.
Von den Opfern in den besetzten Ländern und in den Vernichtungslagern ganz zu schweigen. Deutschland hat im Zuge beider Weltkriege unermessliches Leid über Europa und die Welt gebracht, insbesondere durch die systematische Ermordung von über sechs Millionen Jüdinnen und Juden – ein Verbrechen, das ohne gleichen ist auf dieser Welt.

Unsere heutige Erinnerungskultur schwindet. Antisemitismus, Rassismus und Rechtsextremismus stehen wieder im Mittelpunkt in Deutschland und in Europa. Jüngere Generation leben heute in einer großen Distanz zu den Ereignissen, die 80 Jahre zurückliegen. Verbrechen gegen die Menschlichkeit sind kein Dogma der deutschen Geschichte.

Denken wir an den Ukrainekrieg in Europa, wo tagtäglich ukrainische und russische Soldaten ums Leben kommen. In jedem Panzer, den wir in den Nachrichten explodieren sehen, sitzen Soldaten. Sie werden zerrissen, verbrannt und verstümmelt.
Sie alle werden getäuscht, belogen und um ihr Leben betrogen, wie vor 80 Jahren und Europa sieht zu. Die Ukraine hat seit 2024 dreimal so viele Soldaten verloren wie der gesamte Personalbestand des deutschen Heeres.

Denken wir an den verbrecherischen Anschlag der Hamas auf das Musik-Event und in den 21 Kibbuzim.
1139 Menschen wurden ermordet oder im Kampf getötet – darunter 695 israelische Zivilisten, einschließlich 36 Minderjähriger, 373 Mitglieder der israelischen Sicherheitskräfte und 71 Ausländer. 250 Geiseln wurden in den Libanon verschleppen, über 100 Geiseln befinden sich auch heute noch in Geiselhaft.

Es ist grauenhaft was gerade jetzt, in diesem Moment im Gaza und im Libanon geschieht.

Was haben wir aus den über 830 Kriegsgräberstätten in 46 Staaten aus dem I. und II. Weltkrieg gelernt. Wir haben als Deutsche nach all den Schrecken der Kriege vielfach Versöhnung erfahren. Versöhnung aber braucht Wahrheit. Die oft strittige, aber intensive und offene Auseinandersetzung mit unserer Geschichte hat uns in Europa und der Welt viel Achtung und Anerkennung verholfen. Welches Land in der Welt hat Mahnmale für seine Verbrechen errichtet? Wir achten die Opfer er Kriege, unabhängiger welcher Rasse, Religion und Nation. Wir achten die gefallenen Soldaten, die in den Kriegen hier und anderswo kämpften, sie glaubten, das Richtige zu tun. Alle glaubten, das gegenseitige Abschlachten sei gerechtfertigt. Alle glaubten, auf Seiten der wahren Kultur zu stehen und diese eben gegen Feinde zu verteidigen. Alle wurden um ihr Leben betrogen.

Die Menschheit bringt immer wieder Despoten und unfähige Politiker hervor, die ganze Nationen ins Unglück stürzen.

Hier möchte ich Carl Clausewitz zitieren:
„Der Krieg kennt keine Sieger, jeder militärische Triumph erweist sich in Wahrheit als Niederlage aller Beteiligten."

Was bleibt uns heute, es ist der tagtägliche Kampf für den Frieden in der Welt. Wir sind diesen Kampf für den Frieden unseren 54 Gefallenen des I. Weltkrieges und den 102 Gefallenen des II. Weltkrieges aus der Marktgemeinde schuldig. Heute am 17.11.1944 ist Roth Stefan mit 19 Jahren in den Karpaten gefallen. Im August wurde der 1 Millionste Kriegstote seit dem Kriegsgräber-abkommen 1992 in Osteuropa geborgen. Drei dt. Soldaten wurden in einem Waldstück in Kelme bei Kaunas / Littauen geborgen. Einen Soldaten konnte man identifizieren, es war ein Sanitätssoldat der 5. Kompanie einer Aufklärungs - Ersatz und Ausbildungs-abteilung. Was würden uns die gefallenen Soldaten heute sagen: Wir haben unser Leben für unsere Heimat, für euch alle hingegeben.

In der Hoffnung, dass wir nicht vergessen werden, dass wir nicht um sonst gestorben sind. Das ist euere Verpflichtung.

Aber unser Leben steht im Zeichen der Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und Völker, und unsere Verantwortung gilt dem Frieden unter den Menschen zu Hause und der ganzen Welt.

zu Soldaten- und Reservistenkameradschaft Markt Erkheim e.V., gegründet 1873 hoffmannotmar@t-online.de +4916094731845


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