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Ausstellung zur "Weißen Rose"



Als Auftaktveranstaltung zum 150-jährigen Bestehen der Soldaten- und Reservistenkameradschaft Markt Erkheim eröffnete Dr. Hildegard Kronawitter, Vorsitzende der Weiße Rose Stiftung e. V., an der Grund- und Mittelschule Erkheim eine Ausstellung über die Widerstandsgruppe Weiße Rose.
Die Weiße Rose sei eine der bekanntesten deutschen Widerstandsgruppen gegen die Nationalsozialistische Diktatur, so Kronawitter in ihrem Vortrag. Sie stehe für gewaltlosen Widerstand und den Versuch einer kleinen Gruppe, inmitten einer schrecklichen Diktatur und eines schrecklichen Krieges die Bevölkerung aufzurütteln und an ihre Verantwortung zu appellieren. Ihr Programm war die Forderung nach Freiheit, Frieden, Gerechtigkeit und Achtung der Menschenwürde. Die Gruppe bestand aus den Medizinstudenten an der Münchner Universität Hans Scholl, Alexander Schmorell, Willi Graf und Christoph Probst sowie der Biologie- und Philosophiestudentin Sophie Scholl. Später kamen Professor Kurt Huber und weitere Personen hinzu.
Insgesamt habe die Gruppe 1942 und zu Beginn des Jahres 1943 sechs Flugblätter mit einer Auflage von bis zu mehreren tausend Stück veröffentlicht, die sie mit der Post versendeten oder an verschiedenen Stellen auslegten, so Kronawitter. Bereits 1934 habe der NS-Staat ein Gesetz zur Unterdrückung der Meinungsfreiheit erlassen und ab 1939 rabiat angewandt. Laut diesem Gesetz sei auf Todesstrafe oder lebenslanges Zuchthaus zu erkennen, wenn die Tat auf Beeinflussung der Massen durch Herstellen oder Verbreitung von Schriften gerichtet war.
Die Weise Rose berichtete im zweiten Flugblatt über die Ermordung von vielen Juden in Polen. Im fünften Flugblatt forderte sie zum Widerstand auf und Verantwortung zu übernehmen, damit das Regime überwunden werde. Es sei auch eine Vision für die Zeit nach Diktatur und Krieg formuliert worden. Darin hieß es, jeder Einzelne habe das Recht auf Freiheit der Rede und des Bekenntnisses sowie auf den Schutz vor verbrecherischen Gewaltstaaten. Das Verteilen des sechsten Flugblattes an der Münchner Universität am 18. Februar 1942 sei für die Geschwister Scholl zum Verhängnis geworden. Sie seien entdeckt und der Gestapo übergeben worden.
Vier Tage später wurden sie und Christoph Probst zum Tode verurteilt und hingerichtet. In einem zweiten Prozess wurde über die anderen drei Mitglieder das Todesurteil ausgesprochen und zehn weitere Personen zu langen Haftstrafen verurteilt. Mit den Worten, die Weiße Rose sei eine bleibende Mahnung, sich persönlich für Freiheit, Menschenrechte und den Erhalt der demokratischen Ordnung einzusetzen, schloss Kronawitter ihren Vortrag.

zu Erkheim.Digital - Karl Michl info@erkheim.digital


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