Umzug ins neue Feuerwehrhaus
Genau 594 Tage ab dem Spatenstich im November 2022 hat es gedauert, bis die Freiwillige Feuerwehr Markt Erkheim (FFW) nun ihr neues Feuerwehrhaus beziehen konnte. 14 Tage lang hatten die 85 Aktiven, darunter vier Frauen, nach Feierabend und an den Wochenenden die feuerwehrtechnischen Ausrüstungsgegenstände wie Schläuche, Ölbindemittel, Werkzeug und Werkstattausstattung in das nur knapp 200 Meter südwestlich gelegene neue Gebäude transportiert. Hinzu kamen Tische, Bestuhlung, Kühlschränke, Dokumente und Inventar des Büros sowie Sachen des Vereins. Mit Hand an legten auch die 25 Mitglieder der Jugendfeuerwehr, 15 davon weiblich.
Der Neubau sei notwendig geworden, weil das bisherige Gebäude nicht mehr den sicherheitstechnischen Standards entsprochen habe, teilte der stellvertretende Kommandant Markus Maurus mit. Als die FFW 1984 in die zum Feuerwehrhaus umgebaute ehemalige Turnhalle des TV Erkheim einzog, habe sie drei Einsatzfahrzeuge besessen, jetzt seien es fünf. Die Stellplätze entsprechen nicht mehr der Norm, es seien keine Duschen vorhanden und die Einsatzkleidung habe sich in der Fahrzeughalle befunden. Der Atemschutzraum sei abgesprochen worden.
Das neue Gebäude hat eine Größe von 45 Meter auf 26 Meter, 1500 Quadratmeter Nutzfläche und 8300 Kubikmeter Bruttorauminhalt. Die Fahrzeughalle ist mit sechs Stellplätzen und den zugehörigen Werkstatt-, Technik- und Lagerflächen ausgestattet. „Es können nun sämtliche Einsatzgerätschaften vor Ort geprüft und gewartet werden“, so stellvertretender Kommandant Thomas Seitz. Im ersten Stock befinden sich der Schulungsraum, das Florianstüble, ein Raum für die Jugendfeuerwehr sowie die Küche, die aus Spenden der Bevölkerung und aus Vereinsmitteln finanziert wurde. Ein Zimmer dient dem Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigung als Büro- und Aufenthaltsraum. Bereits im Betrieb ist die auf dem Dach befindliche Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 120 kWp.
Laut Bürgermeister Christian Seeberger seien die Baukosten von 4,9 Mio. Euro auf etwa 5,3 Mio. Euro gestiegen. Die Förderung vom Freistaat beträgt 436700 Euro, vom Landkreis Unterallgäu gibt es 60000 Euro. Es sei die größte Einzelinvestition in den letzten zwei Jahrzehnten, die aber sinnvoll angelegt sei, da die FFW viele Einsätze habe und Leben rette sowie Schäden wie bei Bränden und Hochwasser minimiere, so Seeberger. Die Planungs- und Bauphase sei anstrengend und manchmal emotional gewesen, sagte Kommandant Tobias Wetzler.
Beim finalen Umzug marschierten die Aktiven und die Jugendfeuerwehr in ihrer Einsatzkleidung mit einem kleinen Abstecher durch den Ort über die Sontheimer Straße, Memminger Straße und Alpenweg zum neuen Gebäude. Den Abschluss bildeten die Einsatzfahrzeuge, die mit Blaulicht und Martinshorn auf diesen besonderen Tag aufmerksam machten.
zu Erkheim.Digital - Karl Michl info@erkheim.digital
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